Up Vortrag: Tobias Plettenbacher Slideshow

 Seitenstetten, 15.03.2011

 "Wenn eine Semmel 3 Minuten kostet"

   Zeitbank und Regiogeld von "TIMEsozial"

  Alle großen Probleme auf der Erde hätten dieselbe Ursache:  die ungerechte Geldwirtschaft.   Vor allem sei es die Zinsenszinspolitik, die die Wirtschaft zu exponentiellem Wachstum zwingt, was unvermeidbar zu Krisen und zum Wirtschaftskollaps führe und damit zu Hungersnot, Revolutionen, Kriegen, ...

 So der Innviertler DI Tobias Plettenbacher, Landschaftsökologe, Programmierer und Experte für komplementäre Währungen, der bei seinem Vortrag im Bildungszentrum St.Benedikt alternative Wirtschaftssysteme von früher und von heute darstellte.   

 In die Geschichte eingegangen ist u.a. ein regionales Währungssytem als "Wunder von Wörgl", das die kleine Tiroler Gemeinde aus der tiefsten Wirtschaftskrise zu wirtschaftlicher Blüte brachte.  

 Derzeit gibt es weltweit 4-5 Tausend verschiedene Tausch-Modelle, die meisten davon in Japan, was diesem Land in der derzeitigen Situation enorm zugute kommen wird.   Am erfolgreichsten seien die, die auf Zeitwert setzen.

 Zeit ist Geld, diesmal wortwörtlich und im guten Sinne

 Zeit ist Geld auch in dem von Plettenbacher gegründeten gemeinnützigen Verein "TIMEsozial", dessen Zeit-Tauschkonzept drei Grundlagen hat: organisierte Nachbarschaftshilfe, Wirtschaftsvernetzung und Zeitvorsorge.

 Die Nachbarschaftshilfe basiert auf Zeitwährung und bringt hilfesuchende mit hilfsbereite Menschen zusammen.   Sie fördert Talente, Eigeninitiative und aktiviert brachliegende Potentiale.   Mit durch geleistete Hilfe erworbene Gutschriften kann man selbst benötigte Hilfeleistungen vergüten.

 Mit solchen Gutscheinen, auch Regiogeld genannt, kann man in vernetzten Betrieben Waren einkaufen (eine Semmel z.B. würde dann etwa 3 Minuten kosten).    Das Shoppen mit Regiogeld schaffe überschaubare Wirtschaftskreise, sichert lokale Arbeitsplätze und garantiere Landwirtschaftsprodukte aus der Umgebung.

 Zeitguthaben könne man auch für die eigene Altersversorgung ansparen.   Die Zeitvorsorge funktioniert nach dem Motto:  "Jetzt helfen, um später abgesicherte Hilfe im Alter zu haben".   Garant für eine zukünftige Beanspruchung sind die Gemeinden, mit welchen entsprechende Verträge abgeschlossen werden.

 In Vorarlberg hat die Landesregierung einen Baustopp für Pflegeheime beschlossen, weil sie voll auf bereits laufende Zeitsparmodelle setzt und übernimmt sogar die Kosten für deren landesweite Einführung.

 Eine Hilfestunde wird in "TIMEsozial" mit 10€ bewertet.   Es besteht keine Möglichkeit, Zeitgeld in die (derzeit noch) harte €-Währung umzutauschen, aber kann Hilfestunden für Euro kaufen.

 Das Schöne bei Tauschkreisen sei für Plettenbacher, dass jeder tun kann, was er gut kann und was ihm Spaß macht, dass dadurch "Social Networks" mit realen menschlichen Beziehungen entstehen, und nicht zuletzt, dass regionale Betriebsverbände gebildet werden, in deren Mittelpunkt konkrete einheimische Menschen und nicht Kapital und Börse stehen.

 Mehr darüber in seinem Buch "Neues Geld - Neue Welt"   Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege, das kürzlich in der 12. Auflage erschienen ist.

 Die Organisatorin des Vortrags, Josefa Maurer:  "Tobias Plettenbacher schenkt mit seinem großen Wissen vor allem auch seine Freude an Wegen in eine menschenfreundlichere Zukunft !   Er glaubt an Gott und damit auch an Kreativität und jene Liebe, die es vermag, 'Strukturen der Sünde' zu überwinden."


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Foto_Tobias_Plettenbacher
ZeitGeld

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