Up Vortrag über Costa Rica von Anton Maurer Slideshow

 St.Peter in der Au, 25.02.2011

 "BIO ist kein Werbe-Gag, BIO rettet Menschenleben !"

Auslands-Zivildiener Anton Maurer Dies und viele andere bewegende Schlussfolgerungen und interessante Informationen vermittelte der St.Peterer Anton Maurer aus seinem einjährigen Dienst in Costa Rica dem zahlreichen Publikum im Festsaal des Schlosses von St.Peter.

 Zivil-Ersatzdienst im Ausland

 Als waffenablehnender und reisebegeisterter junger Mann entschloss er sich für die dritte Möglichkeit, die es neben dem Präsenz- und Zivildienst seit 1992 in Österreich gibt:  einen Zivilersatzdienst im Ausland.

 Nach drei Jahren der Suche und Vorbereitungen kam er im Herbst 2009 in Finca Sonador alias Longo Mai an, einem Dorf im Regenwald von Costa Rica.

 Dort gab er den Dorfbewohnern und den Insassen eines Gefängnisses in der nächsten Stadt Englisch- und Computer-Unterricht.   Er errichtete ein Internet-Café und führte mit den Einheimischen und anderen Entwicklungshelfern weitere Projekte durch.   Da auch Zivis nur ein Touristenvisum bekommen, musste er alle 3 Monate ausreisen, wobei er auch Nicaragua und Panama besichtigte.


Über dem einzigen Telefon im Dorf wird von den Volontärinnen eine Überdachung gebaut, so dass es nicht ständig durch die Nässe kaputt wird und Menschen auch bei Nachmittagsregen telefonieren können. 
 
Dorfbewohner in dem von Anton Maurer eingerichteten Internet Cafe, besser gesagt Internet Hütte.  ;)  Für sie ist in den günstigen Tarifen ein Surf-Kurs inkludiert.
 
Die Zivihütte der Österreicher Marke Eigenbau.  Zivildienstersatz in Longo Mai ist eine Mischung zw. Adventure, Survivaltraining, Entwicklungshilfe und Sozialdienst.

 
Österreichische Zivis sind Selbstversorger. :) 
Hier werden Tamales (gefüllte Mais-Teigtaschen) gekocht.


 Arm, aber immer fröhlich und freundlich

 "Die meisten Ticos (Bürger Costa Ricas) sind im Vergleich zu Europa sehr arm, aber sie haben immer ein Lächeln im Gesicht.   Sie sind immer sehr höflich.   Besonders bei Kindern ist "Con permiso" (mit Verlaub) eine gängige Phrase.   Unglückliche oder frustrierte Menschen scheint es in Costa Rica nicht zu geben.   Da es im Land nur sehr wenige indogene Ureinwohner gab, sind viele Einwohner hellhäutig."   So der Auslandszivildiener Anton Maurer.

Im Bild:  Maritza, Kunsthandwerkerin und alleinerziehende Mutter, mit Sohn Valentin.

 
Die Armen sind wie die Reichen: sie reiten.  :) Wo es fast keine Autos gibt, lernen schon kleine Kinder das "Pferde lenken".

Ganz ohne Fremdenangst: fröhliche und zutrauliche Kinder im Kindergarten von Longo Mai.

Zutaten für natürlichste und "biologischste" Schokolade:  Rohzucker ("Dulce") aus selbstangebautem Zuckerrohr und selbstgepflückten und gerösteten Kakaobohnen. :)

Was einen an "Ziegenpemmerl" erinnern könnte ;) ist die schmachhafteste und an Vitaminen- und Mineralstoffen reichste Schokolade, die es nur geben kann.

  Die Natur Costa Ricas, der "Reichen Küste", ist paradiesisch

 Finca Sonador (Longo Mai) befindet sich inmitten des costaricanischen Urwalds.   Hier die ungefähren Koordinaten bei Google Maps.      Die Einwohner setzen sich hauptsächlich aus Flüchtlingen des Bürgerkriegs in El Salvador zusammen.   Das Klima ist tropisch, mit angenehmen 25°C das ganze Jahr hindurch.   Es gibt zwei Regenzeiten, in denen es etwas mehr regnet als sonst, doch in der Regel regnet es täglich ab Mittag.

 
Bushaltestelle Longo Mai an der Interamericana, der längsten Straße der Welt.  Das Dorf liegt noch 2 km entfernt.
 
Die Natur rund um Longo Mai ist ein Paradies pur.   Im Fluss Sonador können Kinder jeden Tag, das ganzes Jahr über baden.

   Der Glaube

 "Das Glaubensleben ist in Costa Rica viel lebendiger als in Österreich, bei Gottesdiensten wird viel gesungen, musiziert und getanzt.   In den Familien wird Rosenkranz  gebetet."

 Im Bild:  Fronleichnamsprozession.

 "Praktische Ökumene":  in Longo Mai gibt es eine katholische und eine evangelische Kirche.   Es ist schon öfters vorgekommen, dass die in der Nähe der katholischen Kirche wohnhaften Protestanten konvertiert sind, sodass -wie sie es sagen- ihre Kinder nicht weit zur Kirche haben.    Und auch umgekehrt ...   "Aber leider sind sie zugleich alle abergläubisch und konsultieren von Zeit zu Zeit irgendwelche Wunderheiler."

 Eine vaterlose Gesellschaft 

 Die Hälfte der costaricanischen Mütter ist allein erziehend.   Die Ursachen:  die machistischen Latinos erkennen ungern ihre Vaterschaft an, und v<iele Väter können nur selten nach Hause kommen, da sie wegen der Armut gezwungen sind, ihr Geld in den USA zu verdienen.

 Im Bild:  eine alleinerziehende Mutter mit einigen ihrer fünfzehn Kinder.

 Nicht-BIO verstümmelt oder tötet !

 Die kleine Francela ist eine der vielen  Pestizid-Opfer.   Während der Schwangerschaft arbeitete ihre Mutter als Ananasverpackerin.   Seit Beginn des industriellen Anbaus der Ananas und Bananen in Costa Rica gab es einige ökologische Katastrophen, und Missbildungen, Totgeburten und chronische Krankheiten in der Bevölkerung gehören inzwischen zum Alltag.

 "Es ärgert mich, wenn ich in der Obstabteilung der Supermärkte bei uns sehe, wie sich Leute, anstatt für Bio Produkte, für giftgetränkte Ananas und Bananen entscheiden, weil diese um 20 Cent billiger sind.   Leider weiß kaum jemand, welchen riesen Unterschied diese 20 Cent für die Menschen und die Natur, aber auch für ihre eigene Gesundheit, ausmachen."

 "Der Kauf biologisch angebauter Produkte rettet Menschenleben !

 So Anton Maurer abschließend in seinem Vortrag.   Seinen dramatischen Bericht können Sie hier lesen.   Auf der von ihm erstellten Website sonador.info gibt es viele Infos, wie man sich an einem der vielen Projekte beteiligen kann.

 Im Bild: Tatort Ananasfeld.  Anton Maurer berichtet, dass er am Abend, nachdem er dieses Foto gemacht hat, an den Beinen einen starken Ausschlag bekommen hat.   Wie muss es dann erst den Menschen gehen, die täglich damit zu tun haben oder in der Nähe wohnen ?


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