Up Enquete "Kinder brauchen Elternzeit" Slideshow

   Wien, 22.03.2010

 "Kinder brauchen Elternzeit"

 Mit der gleichnamigen Enquete setzte der Ö. Familienbund seine Kampagne für elterliche Kinderbetreuung fort

  "Kinder brauchen eine liebevolle, stabile und sichere Beziehung mit den Eltern, was in den ersten Lebensjahren ganz besonders wichtig ist.   Denn Kinder entwickeln Selbstbewusstsein und Lernmotivation nur wenn sie spüren, dass sie geliebt werden, und dafür brauchen die Eltern Zeit.", betonte Staatssekretärin Christine Marek in Ihren Grußworten im Raiffeisenforum.

 Familienfreundliche Personalpolitik rentiert sich

 Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei möglich, doch dafür müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, so Marek weiter, wie Teilzeitarbeit, Elternteilzeit, u.a.    Eine familienbewusste Personalpolitik sei für die Wirtschaft gar nicht nachteilig, denn Studien hätten gezeigt, "dass Familienfreundlichkeit in Betrieben die Krankenstände senkt, die Fluktuation verringert und die Rückkehrquote aus der Karenzzeit sehr hoch ist".

 Neurowissenschaft zur Notwendigkeit der Elternzeit

 Für den Hauptreferenten der Enquete, Michael Fritz (GF des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen der Uni Ulm), liefert die Magnetresonanz-Tomographie stichhaltige Beweise für die Wichtigkeit der elterlichen Zuwendung in Bezug auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns.   Diese Zeit mit dem Kind soll möglichst spielerisch verbracht werden, denn mehr als drei Viertel des gespeicherten Wissens wird beim Spielen erworben.   "Das Spiel ist keine Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung", zitierte er Kindergartenerfinder Fröbel.   Für die Entwicklung der Lernfähigkeit ist als Grundlage eine Sammlung von Urfähigkeiten notwendig, die nur durch Nachahmung erworben werden , wofür die Kinder wiederum unbedingt Elternzeit brauchen.

 Kinderkrippen sehr bedenklich

 In der anschließenden Diskussion meinte Mag.Christine Berendt (Geschäftsführerin der Bernit GesmbH, die den Innovationspreis für den familienfreundlichsten Betrieb erhielt), dass in den ersten drei Lebensjahren die Kontinuität der Bezugspersonen besonders wichtig sei.   Kinderkrippen seien aus diesem Grund sehr bedenklich.   Zur Entwicklung des Urvertrauens sei eine einzige nicht wechselnde Bezugsperson -womöglich natürlich die Mutter-  unumgänglich notwendig.   Doch auch Väter- und Großelternzeit seien gefragt, sie bringen das "soziale Feedback".

 Alice Pitzinger-Ryba (GF von "Family-Business") meinte, wir müssten die Kinder wieder mehr in unseren Alltag integrieren, sie immer und überall mitnehmen, sie teilhaben lassen am ganz normalen Tagesablauf, und sprach sich entschieden gegen die Abschiebung der Kleinsten in Krippen aus.

 Bgl. LAbg. Andrea Gottweis findet besorgniserregend, dass Eltern immer weniger Zeit für Kinder haben und nannte die Trennung zw. Erwerbstätigkeit und Familie sehr problematisch.    Sie findet es äußerst alarmierend, dass gerade bei den Familien 234 Millionen € eingespart werden sollen.

 Dr. Michael Sörös (ehemaliger Gymnasialdirektor und Landesschulinspektor) ist auch von der Wichtigkeit der Elternzeit für Kinder überzeugt, meinte aber, dass diese mit deren zunehmendem Alter nicht abnimmt. 

 Mag. Klaus Daubeck (Unternehmer, LV des Wiener und VizePräsident des Ö.Familienbundes), zitierte den UNICEF-Report Nr.7, der mit alarmierenden Zahlen uns die Defizite in unserer Gesellschaft vor Augen hält.   Demnach sprechen mehr als die Hälfte der Jugendlichen höchstens noch ein Mal in der Woche mit den Eltern, nur rund zwei Drittel ist noch regelmäßig zuhause, kaum noch ein viertel
der Kinder spielt noch öfters im Freien, während 15-Jährige durchschnittlich über 5 Stunden vor Bildschirmen täglich verbringen.


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